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Das Kornhaus auf der Meierei         Kohlezeichnung von Töpper 1955
Außerhalb der Mark erwarben die Mönche die Niesebreite mit dem Lauberg, das Land zu Buckenhusen, den Leimstrang und das Siekfeld.
Die heutigen Felder waren damals noch zum großen Teil bewaldet. Nach ihren eigenen Angaben rodeten die Mönche über 1000 Morgen. Neben 80 Laienbrüdern beschäftigten sie eine Reihe Tagelöhner. Ein Johann Nyrmeier aus Kariensiek stand über 40 Jahre bei ihnen im Dienst. Er erzählte später, die Mönche seien alle Jahre zu kurz gekommen, weil viele saure Länderei dabei gewesen, wie die „Mühlenbreden", die „Langen Äcker", die „Niesebreden" und die „Kahlen Kämpe".

Verkauf der Meierei an Simon V.
Ob die Klosterherren Schieder aufgegeben hätten, wenn nicht die Reformation auch ins Kloster ein­gedrungen wäre, bleibt eine unbeantwortete Frage. 1533 trat ein Teil der Mönche, darunter Prior und Subprior, aus dem Kloster aus. Da diese ihren Vermögensanteil verlangten, wurde das Vorwerk Schieder an Simon V. verkauft. Aus der Verkaufssumme steuerte man die weichenden Brüder aus und wies den verbleibenden Leibrenten und Zehnten an.
Der Preis wird nirgends genannt, man erfährt nur von einer jährlich zu zahlenden Rente von 100 Florin und 80 Molt Korn. Auf Wunsch der Mönche verwandelte man die Naturallieferung in 10 Molt Gerste, 6 fette Ochsen, 25 fette Schweine, 10 Martinsschafe, 8 Hammel, 40 Schafkäse, 12 Quart Schafmilch und IV2 Ohm öl.
Die verbleibenden 20 Mönche sollten den Gottesdienst weiter versehen und die Gebäude instand halten. Unter dem fortschreitenden Einfluß der Reformation ging das Klosterleben ein. 1550 wurde die Kloster­kirche der evangelischen Seite übergeben. 1569 legte der letzte Pater Augustinus Düvel das Mönchs­kleid ab.
Ein verwaister Hof
Simon V. starb 1536. Seine Söhne Bernhard und Hermann Simon standen bis 1548 unter der Vormund­schaft des Grafen von Schaumburg. Zu dieser Zeit muß Schieder an Hermann von Mengersen verpfändet worden sein. Es scheint, daß sich niemand recht um den Hof gekümmert hat. Zwar soll der erste Ver­walter Johann Lange die unter den Mönchen zum Teil wieder mit Busch und Wald bewachsenen Wiesen und Felder instand gesetzt haben, doch ging der Ernteertrag in der Unterhaltung und Entlöhnung der Dienstleute auf. Zwischen 50 und 60 Knechte und Mägde mußten in jedem Frühjahr und Herbst neu gemietet werden. Zum Lohn, der für die Hütejungen bei 2 Talern und für den Hofmeister bei 8 Talern lag, erhielt jeder Bedienstete einen Weinkauf (Handgeld).
Unter diesen Umständen stellte die Ölmühle in den ersten Jahren eine Hauptgeldquelle dar, ihre Ein­nahmen füllen ganze Seite der frühen Geldrechnungen. 1555 betrug der gesamte Überschuß des Hofes um 300 Taler.

Unter der Herrschaft Pyrmont-Spiegelberg
Nachdem Bernhard VIII. 1548 zur Regierung gekommen war, hatte er seinem Bruder Hermann Simon das Amt Sternberg und den Hof Schieder zur Nutzung überlassen. Durch den Vertrag von 1559, Brü­derliche Teilung genannt, erhielt Hermann Simon die Ämter und Flecken Barntrup und Schwalenberg hinzu. Bernhard als dem Landesherrn verblieben die Hoheitsrechte und die gemeine Landsteuer. Im Fall einer der Vertragschließenden ohne mannliche Erben sterben würde, sollte sein Land an den Ober­lebenden zurückfallen.
Alle drei Teile waren verpfändet. Schwalenberg und Schieder mußten von der Familie von Mcngersen, Barn­trup von den von Kerßenbrock eingelöst werden.
1558 heiratete Hermann Simon in Lügde Gräfin Ursula, Erbin der Grafschaft Pyrmont Spiegelberg. Er erneuerte damit einen alten Herrschaftsbereich (Schwalenberg-Sternberg-Pyrmont) unter lippischer Führung. Nach dem Tode Bernhards (1563) übernahm Hermann Simon als Vormund für Simon VI. die Regierung über ganz Lippe. Hermann Simon starb 1576, sein einziger Sohn Philipp 1583. Pyrmont-Spiegelberg fiel an die Linie der Grafen von Gleichen. Alle lippischen Landesteile wurden in der Hand Simons VI. wieder vereinigt.
Das Übergabeprotokoll von 1559 ist nur zum Teil erhalten. So werden vom Viehbestand nur die Pferde aufgeführt. Nach einem Vorschlag des Verwalters an den Amtmann Switray zu Pyrmont sollten davon alle bis auf 4 zum Pflügen und 3 vor den Hofwagen verkauft werden. Man brauchte sie nicht mehr, da man statt der gemieteten Dienstleute die Hand- und Spanndienste aus den umliegenden Dörfern auf den Hof zwang. Sie kamen aus Hiddensen, Sabbenhausen, Ratsiek, Elbrinxen, Brakelsiek, Belle, Billerbeck und Ottenhausen. Ottenhausen war zwar nicht lippisch, gehörte aber zur Freivogtei, die den Herren zur Lippe unterstand.
Am Sonnabend nach Dionysios (14. Oktober) 1559 fand die Vermessung der Schiederschen Ländereien statt. Das Protokoll darüber enthält nur die Wiesen und Felder östlich vom Hainberg und dem Hirsch­sprung:
„de Regelkamp hefft 57'/2 Morgen Landes und 13 Morgen Wesewacks,
de Brunekamp hefft 64 Morgen Landes und 7 Morgen Wesewacks,
de Rusche hebben 38 Morgen Landes und 4 Morgen Wesewacks,
de Lüteke Brunekamp hefft 19 Morgen Landes,
under dem Dependael in einem Plaths 29V2 Morgen Landes,
de Brede jegen dem Vische Weer hefft 21 Morgen Landes,
de Stuken Kamp hefft 41 Morgen Landes,
de Krumen Wese hefft 15 Morgen Landes und IVa Morgen Wesewacks,
datt Swinemarckett hefft 19Vs Morgen Landes,
under dem Hartsprunge 4 Morgen Wesewacks (Wiesenwachs, Gras, Eleu).

Der Stukenkamp und die Höfe
Der hier genannte Stukenkamp, „an der Emmer belegen und auf die Pyrmontische Schnadt schießend", war der östliche Teil der Fetten Weide. Besitzer war die Familie Stukenberg. Sie scheint in Siekholz gewohnt zu haben, wo Simon VI. seinem Förster Hilmar Stukenberg einen Kuhkamp „zu vier Kühen" verkaufte. Nachdem die Familie auf einem Hof in Welsede verarmte, verzog sie nach Blomberg. Ihre Güter fielen an den Schiederschen Hof zurück. 1649 waren die Rückkaufgelder noch nicht bezahlt, wie aus Eingaben einer in Blomberg wohnenden Anna Waterbecker verwitwete Stukenberg hervorgeht.

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