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Daraufhin wurde Lehrer Lüdeking aus Veldrom Stocks Nachfolger. Lüdeking starb am 24. November 1867 in Schieder. Damit der Unterricht weitergeführt werden konnte, ersuchte der Schulvorstand 1867 (der Beamte, Pastor Böhmer, Oberförster Maertens,   Kaufmann Kehne,   Kolon  Stammeyer Nr.  2,   Schmied  Büngener   und Chausseeaufseher Wendt), den Hilfslehrer Meier aus Brakelsiek bis zur Wiederbesetzung nach Schieder zu schicken. Am 30. März 1868 wurde Lehrer Voß aus Hagen mit der Schulstelle betraut. Am 12. Mai 1886 berichtete Pastor Reinboth aus Wöbbel, Voß sei an Typhus erkrankt und die Schule geschlossen. Bis 1896 amtierte dann Lehrer Röhr in Schieder. Von da ab unterrichtete Lehrer August Pankoke. Da die Schülerzahl ständig wuchs und in der Amtszeit Rohrs schon etwa  120 betrug,  die  Schule  inzwischen  auch  baufällig geworden  war,  begann  nach   der Genehmigung vom 18. März 1903 der Bau einer neuen Schule. Im Verdingungstermin vom 16. April 1903 wurden die Bauarbeiten wie folgt vergeben:
Während der Bauzeit fand der Unterricht im Saal der Gastwirtschaft Wendt statt. Nachdem ein Teil des Schulgebäudes am 12. Dezember 1903 übergeben war, konnte vom 14. Dezember ab ein Klassenzimmer im Erdgeschoß in Gebrauch genommen werden. Bis zum 1. April 1904 waren sowohl der Schulteil wie auch die Dienstwohnung vollendet. Für Bau und Einrichtung nahm man Anleihen in Höhe von 22 600 Mark auf.
Am 21. 6. 1902 genehmigte das Fürstliche Staatsministerium in Detmold eine Nebenlehrerstelle. Sie wurde zuerst im Herbst 1904 mit Lehrer Jürgens besetzt, der 1907 durch Lehrer Liesemeier abgelöst wurde. Liesemeier blieb bis zum Kriegsausbruch in Schieder. Während des Krieges unterrichtete Pankoke allein.
Als neue Schulvertretung erstand nach dem Volksschulgesetz für das Fürstentum Lippe vom 14. Juni 1895 der Schulgemeindeausschuß. Nachdem die Wahl vom 23. 11. 1895 für ungültig erklärt war, da Schieder und Siekholz getrennt gewählt hatten, wählte man am 16. 12. 1895 noch einmal. Wahlen erfolgten damals allgemein nach dem Dreiklassenwahlrecht. Schieder hatte 3 Vertreter, Siekholz einen zu wählen. Als Gewählte gingen aus der Wahl in der Klasse 3 hervor: E. Hagedorn, H. Böhm, R. Plöger, K. Plöger, in der Klasse 2 H. Wendt, W. Beckmeier, E. Albert, F. Jürgens, in der Klasse 1 Oberförster Maertens, Friedrich Stammeyer, Heinrich Treviranus, Förster Ehlert.
Schulvorstand von Schieder um 1897
Caspari
H. Beckmeier
Maertens
Pankoke
K. Plöger          Middecke           W. Beckmeier             Wendt
Ständige Mitglieder des Schulvorstandes waren zu dieser Zeit der Pastor in Wöbbel, der Verwaltungs­beamte in Blomberg und der Lehrer. In den Schulvorstand gewählt wurden am 23. 12. 1895 H. Wendt, Vorsitzender, H. Treviranus, Stellvertreter, E. Albert, Rechnungsführer, W. Beckmeier, Friedrich Stam-meyer, Karl Plöger und Oberförster Maertens.
Die Geschichte des Friedhofs
Wie beim Bau der Schule scheint auch bei der Anlage eines eigenen Friedhofs die Überzeugung mit­gewirkt zu haben, daß Schieder erst durch die Beseitigung der Abhängigkeitsbeziehungen zu Wöbbel ein selbständiges politisches Gebilde werden könne.
Die Schiederschen Toten waren bis dahin auf dem Wöbbeler Friedhof beerdigt, der damals noch um die Kirche gelegen war. Der Leichenweg führte über den Noltehof und unterhalb des Nessenberges vorbei. Meiereipächter und Mühlenbesitzer Schlue stellten dazu den Leichenwagen in einer Art Nachbarschaftshilfe unentgeltlich zur Verfügung. Durch Maertens Einfluß war es gelungen, von der Forst über die Rentkam­mer in den Eichen einen Friedhofsplatz in Größe von einer Scheffelsaat zu erwerben. Ein Viertel davon sah man für die Grabstätten vor, während der Rest als Gartenland verpachtet wurde.
Beim Ankauf des Geländes hatte man den Pastor Rohdewald anscheinend nicht um Rat gefragt. Der war nun gekränkt und trat als entschiedener Gegner in der Friedhofsfrage auf. Er weigerte sich sogar, unter den gegebenen Umständen die Weihe vorzunehmen. In Briefen an das Konsistorium wies er darauf hin, daß der Platz völlig ungepflegt sei und die angefahrenen Misthaufen nebenan durchaus nicht der Würde eines solchen Ortes entsprächen.
Es kam zu einer Kraftprobe zwischen dem Pastor und Schieder. Der Leibzüchter Büngener war am 13. Mai 1843 gestorben. Als letzten Wunsch hatte er geäußert, auf dem neuen Friedhof begraben zu werden. Rohdewald versuchte, die Angehörigen zu überreden, den Toten doch nach Wöbbel zu bringen. Am 16. Mai warteten dort der Pastor mit dem Küster und dem Totengräber am offenen Grabe vergeblich auf den Leichenzug von Schieder. Hier war die Beisetzung am gleichen Tage ohne Pastor erfolgt. Und nun geschah alles Weitere über den Kopf Rohdewalds hinweg.
Das Konsistorium erteilte die offizielle Genehmigung zur Friedhofsanlegung am 31. Mai 1843. Die um­fangreichen und leidenschaftlichen Briefe Rohdewalds nach Detmold führten nur dahin, daß ihm vom Konsistorium das ernste Mißfallen ausgesprochen wurde.
Rohdewalds Hauptgegner in Schieder war wohl der damalige Vorsteher Oberförster Maertens. Nach konsistorieller Genehmigung konnte die Gemeinde zwischen öffentlicher Beerdigung mit Geläut, Gesang und Predigt oder einer stillen Beerdigung ohne diese Beigaben wählen. Das Amt teilte dem Konsistorium am 2. August 1843 mit: „Nach Anzeige des hiesigen Gemeindevorstehers, Herrn Oberförster Maertens, sollen hier künftig keine anderen als stille Beerdigungen stattfinden, und hat die hiesige Gemeinde, seiner Angabe zufolge, auch auf alles Trauergeläut verzichtet, weshalb es dann auch der Einholung  der Genehmigung   Serenissimi  nicht  bedarf. . .  daß  der hiesige  Gemeindevorstand  instruiert  ist, den Herrn Pastor Rohdewald von den Gemeindebeschlüssen in Kenntnis zu setzen." 1874 erteilte der Fürst zwar die Erlaubnis zur Benutzung der Glocke auf dem Palais,  doch hat es noch fast 30 Jahre gedauert, bis zum ersten Mal beim Begräbnis der Frau Wilhelmine Keßler (gestorben am 17. Dezember 1902) in Schieder geläutet wurde.Bei der  steigenden Bevölkerungszahl,   1843   =   439 Einwohner,   1910   =   778  Einwohner,  genügte  der Friedhof 1914 nicht mehr und wurde zum ersten Mal erweitert. Am 18. 4. 1914 schrieb Vorsteher Beckmeier dem Pastor: „Da die Leiche des hier verstorbenen Bäckers Müller die erste auf unserm neuen Friedhof ist, möchte ich bitten, doch auch zugleich am Montag die Einweihung vorzunehmen."
Von den Vorstehern
1795 bezog sich die Rentkammer in der Schulfrage auf die Vorstellungen der Schiederschen Dorf Vorsteher. In Detmold nahm man an, jede Bauerschaft müsse auch Vorsteher haben, kannte aber dort die Verhältnisse in Schieder nicht.
1808 verlangten die Wehmekötter in Oerlinghausen bei der Regierung die Teilnahme an der Vorsteher­wahl. Um sich zu orientieren, veranlaßte die Regierung zunächst eine Anfrage in Oerlinghausen, wie es bisher mit der Wahl gehalten sei. Da die Auskunft nicht ausreichend erschien, folgte 1809 eine Umfrage an alle Ämter über den dortigen Wahlmodus. Die Antwort ergab, daß in allen Ämtern Vorsteher bekannt waren, daß gleichzeitig immer 2 im Amt waren und diese entweder vom Amt ernannt oder von den Dorfschaften gewählt worden waren. So hielt Amtspedell Peter auch im Amt Schieder Umfrage und erfuhr, daß überall außer in Billerbeck nach der gleichen Weise wie in Wöbbel verfahren wurde. Dort schlug einer der bisherigen Vorsteher der Dorfsversammlung die Nachfolger vor, die dann von ihr auch gewählt wurden. Stets waren gleichzeitig ein Bespannter und ein Hoppenplöcker Vorsteher auf 2 Jahre. Sie konnten das Amt freiwillig aber auch länger behalten. In Billerbeck ging es nach der Reihe, nur Ungeeignete überging man. Schieder fehlt in der Antwort des Amtes, man hat also zu dieser Zeit hier keine Vorsteher gekannt. Das änderte sich erst, als die Gemeindeverfassung 1841 bestimmte, daß alle Angelegenheiten einer Dorfs-gemeindc in der Dorfsversammlung zu beraten seien und jede Bauerschaft einen oder zwei Vorsteher auf 2 Jahre zu wählen habe. Erster Vorsteher in Schieder wurde Oberförster Maertens, sein Sohn war in den 60er Jahren Gemeindeoberhaupt. Weiterhin ist über die Nachfolger bis 1876 nichts bekannt. Von da an setzten die (1945 vernichteten) Gemeinderechnungen ein, die auch die Namen der Gemeindevorsteher ent­hielten.

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