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Arbeitsbeschaffung ?
Der Bau des Kahlenturms
Es ist nicht abwegig, anzunehmen, daß die Regenten mit dem Bau eines Turmes und der Schloßgartenerwei­terung auch die Verdienstmöglichkeiten in jenen schlechten Jahren verbessern wollten. Über 27 Tagelöhner und mehrere Maurer aus Schieder und Brakelsiek fanden 1840/41 bei der Anlegung der Wege und beim Turmbau Beschäftigung. Außerdem waren fast alle Handwerker aus der näheren Umgebung bei den Turm­arbeiten oder durch Lieferungen beteiligt.
Wahrscheinlich hat sich die Herrschaft auch schon in zurückliegenden Jahren auf dem Gipfel des Kahlen-berges an der schönen Aussicht erfreut. Dort oben stand das alte Haus, das 1808 abgebrochen wurde. Es wird eine Art Schutzhütte gewesen sein. Eine Rechnung von 1808, ausgestellt von Schregel, Brakelsiek, besagt, daß er mit 2 anderen „auf dem Kahlenberge bei Schieder den Platz, wo das Haus gestanden, von den Steinen und Stämmen geebnet... und den Fahrweg gebessert" habe.
Am 6. November 1840 kam in Schieder der Befehl des Fürsten Leopold IL an, auf dem Kahlenberge einen etwa 80 Fuß hohen Turm zu erbauen. Man wollte „auf diese Art einesteils ein aus verschiedenen Richtungen schon von weit her ins Auge fallendes interessantes Point-de-Vue erhalten" und vom Turme aus die „um­fassende und reizende Aussicht auf einen gegen Zugwind pp. geschützten Standpunkt genießen" können.
Noch für dieses Jahr sollte die Ausführung vorbereitet, im nächsten aber vollzogen werden. Es wurde angeregt, im Laufe des herannahenden Winters die Dienste aus den Ämtern Schieder, Hörn und Schwa-lenberg zu den Fuhren, namentlich den teuren Sandfuhren, heranzuziehen und dadurch an den Kosten erheblich zu sparen.
Der Gesamtkostenanschlag lautete auf 1843 Taler 28 Mariengroschen. Zunächst wurde der Zufahrts­weg von Alt Schieder bis auf den Kahlenberg im September 1840 hergerichtet und mit 3 Schlagbäumen versehen. Am 14. August 1841 war der Weg von den vielen Fuhren schon wieder so ausgefahren, daß eine Abnahme der Bäume und die Ausbesserung des Weges angeordnet wurde.
Die Steine für den Turm kamen aus der Feldromer Steinkuhle, Sand wurde von den Externsteinen vom Fuhrmann Schlue angefahren, der für die gesamten Fuhren 545 Taler erhielt. Die Ausschachtungen setzten am 3. April 1841 ein. Am 26. April begann man mit dem Aufmauern des Turmes. Die letzte Mauerrechnung lautete bis auf den 1. Dezember. Im Oktober planierte man rings um den Turm ein Rondell von 70 Fuß Halbmesser. Vom 22. bis 31. Dezember versah man den Platz mit Steinschlag. Die Turmfenster lieferte Hempelmann, Lippstadt, das Zinkblech für das Dach wurde aus Kupferhammer bei Bielefeld angewiesen. Zur letzten Ausstattung bezog man ein Dutzend Gartenstühle von Tischler­meister Adolf Sauerländer aus Blomberg.
Die Allee nach der Parkerweiterung
Getuschte Federzeichnung von Ludwig Menke um 1864
Es fehlen in dieser Aufstellung die beiden Höfe sowie die Stätten 3 bis 6, zu denen zwischen 12 und 71 Scheffelsaat eigenes Land gehörten.
Über den Viehbestand vermerkte das Amt, „die Stättebesitzer und Einlieger der laufenden Nummern 2, 4, 13, 15, 17, 19, 23, 24, 25, 26, 27, 31 und 34 besitzen jeder wenigstens eine Kuh. Für sie wären 3 Scheffel­saat förderlich. Die Familien unter den laufenden Nummern 28, 29, 30, 32, 33, 35 und von da weiter bis 59 können nur eine Ziege halten und deshalb höchstens IV2 Scheffelsaat bebauen. Wiesewachs ist allen nötig, auch ein größeres Stück für Leinsaat und Kartoffeln möchte von der Meierei hergegeben werden, da die Zahl der Einlieger zunimmt".

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