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Das Amt Schieder
Schieder im Amt Schwalenberg
Vor 35 Jahren lernte ich die Ratsieker Mühle mit dem Herrenteich und der Herrenwiese kennen. Ratsiek hieß früher einmal Raethsiek, das schilfreiche Siek. Herrenteich und Herrenwiese erinnern an die Zeiten, in denen die Klosterherren von Falkenhagen um Sabbenhausen und Ratsiek begütert waren. Der Mühlen­teich war einmal das größte Gewässer im Lippischen Südosten. Seit in einer Unwetternacht vom 17. auf den
18. Januar 1841 der Damm bis auf den Grund durchbrochen wurde, hat er seine alte Größe nie wieder erreicht.

Das Amt Schwalenberg im 16. Jahrhundert
Die Jahreszahlen geben an, wann ein Ort zum erstenmal in den Landschatzregistern erscheint,
also wiederaufgebaut wurde.
Um die Herrenwiese gab es 1815 einen Prozeß vor dem Amt Schwalenberg. Sabbenhauser Hude­berechtigte klagten damals gegen die Erbmühlenpächter. Schwalenberg
war nicht nur Gerichtsort für den ganzen Südosten, sondern auch wirtschaftlicher Mittelpunkt. Von Schwalenberg kam beispielsweise die erste Petroleumlampe um 1870 nach Sabbenhausen. Das Gebiet dieses Amtes reichte von Niese, Köterberg, Hummersen und Hünkergrund im Osten bis vor Schieder. In dieser Ausdehnung hat es zwischen 1600 und 1789 bestanden. Vordem gehörte auch noch die Landschaft von Schieder bis zur Klus hinzu. Die nördliche Amtsgrenze verlief etwa an der Straße Klus—Graben—Hagen/ Pyrmont. Zwischen 1528 und 1558 hatte das verschuldete lippische Grafenhaus das Amt Schwalenberg an Hermann von Mengersen verpfändet, der seinen Reichtum als kaiserlicher Feldobrist in den Türken­kriegen erworben haben soll. Billerbeck war ebenfalls Mengersensches Pfand bis zur Wiedereinlösung 1559. Während das Dorf seit 1507 im Schwalenberger Landschatzregister erscheint, wird im Schatzregister von 1562 vermerkt: „Die vom Billerbeck werden in dem Blomberger Landschatzregister gefunden". Das jetzt jenseits der ehemaligen lippischen Grenze liegende Hagedorn ist wahrscheinlich zu Schwalenberg gekommen, als beim Kauf der Schwalenberger Herrschaft durch die Lipper auch der Freistuhl zu Stoppelberg erworben wurde. Hagedorn wurde evangelisch, als Hermann von Mengersen zur lutherischen Lehre übertrat. Als einer der drei Stellvertreter des Landesherrn während der Minderjährigkeit Bernhards VIII. setzte er in Lippe und besonders in seinem Amt die Reformation durch. In Schwalenberg fand seit 1542 evangelischer Gottesdienst statt. Hagedorn gehört noch heute zum Kirchspiel Schwalenberg. In der Zeichnung des Amtes Schwalenberg erscheinen Jahreszahlen bei den einzelnen Ortsnamen. Sie geben an, wann jedes Dorf in den Landschatzregistern zum ersten Mal genannt wird.
Solange Orte in den Landschatzregistern nicht genannt werden, waren sie noch verwüstet. Der Aufbau erfolgte durch Zuzug aus dem übrigen Lippe. Eine Urkunde von 1515 berichtet von einem ersten großen Treck in das Amt Schwalenberg. Nach ihr überließ der Edle Herr Simon zur Lippe dem Ritter Antonius von Alten zu Schwalenberg seine Leute, die er aus dem Amt Blomberg und dem übrigen Lippe in die Herrschaft Schwalenberg hatte ziehen lassen. Simon erhielt als Gegenleistung die Schwalenberger Holzung und Wüstung zwischen der Emmer und Blomberg sowie jährlich 5 Molt Hartkorn und 5 Molt Hafer. Ausgenommen wurde in dieser Verschreibung das Gericht im Felde zu Schieder und Blomberg. Es war das Gericht zur Spiekerskuhle, dessen Grenze von der langen Brücke zu Schieder an der Snakenbeke hinauflief und von da bis an den Knick zu Rowessen, hinter den Bugener Berg (Bunerberg) und an die Eygesbeke reichte. Alle Brächte (Gogerichtsgelder) aus jenen Holzungen und der Wüstung sollten weiterhin an die Herrschaft Schwalenberg fallen. Wo das Gericht genau gelegen hat, ist nicht überliefert, doch gab es noch in neuerer Zeit bei Königswinkel den Spiekersberg.
Hyddenhusen erscheint in den Schwalenberger Landschatzregistern 1525 zuerst mit 4 Höfen. Von den Schiederschen Bauern werden unter Hyddenhusen Noltemeyer 1532, Stammeyer 1590 erstmalig aufgeführt.
Das Gebiet des ersten Amtes Schieder
Wann es sich aus dem des Amtes Schwalenberg herausgelöst hat, ist durch eine bestimmte Jahreszahl nicht festzulegen. Nach Kiewning saß schon 1552 ein Amtmann in Schieder. Unter dem Gesinde von 1559 er­scheint als erster der Amtmann. In der Folgezeit gab es dann nebeneinander sowohl einen Amtmann wie auch einen Kornschreiber oder Amtsschreiber: 1584 Amtsschreiber Friedrich zu Stroidt (um 1595 Amt­mann in Varenholz), zwischen 1594 und 1597 Amtmann Johannes Rodewich und Schreiber Johann zu Volkhusen, nach 1602 Amtmann Lodewig Gronen und Kornschreiber Henrich Engelking (1609 Richter zu Blomberg). 1606 bis 1608 Amtmann Arendt Wrede, 1610 Amtmann Cordt von Knorheimb, 1611 als Cordt von Querheim genannt.
Rodewich erhielt ein Gehalt von jährlich 30 Talern zuzüglich 14 Taler Kleidergeld, der Amtsschreiber zur gleichen Zeit 18+12 Taler.
Die Amtsstube lag auf der Meierei. 1603/04 gab man „für eine Luchten (Lampe), so auf der Amtsstuben ist, zu flicken, 4 Groschen".
Nach der Gebäudebeschreibung von 1611 befand sich die Kammer des Amtmanns im Back- und Brauhaus. 1684 heißt es in der Schiederschen „Wroge": „Der Junge von der fetten Weide ist zu dem Amtsverwalter auf die Amtsstube kommen und angegeben, wie Jürgen Hamke vor seinen Vatter die Kühe gehütet hätte, derselbe uff den fische währe aus der Herren Körbe 4 Ahle genommen . . ."
Nach einer Übersicht von 1611 wurden zum Landschatz herangezogen neben Noltemeyer und Stammeyer die von Hiddenhausen:

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