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an Einnahmen:
für Tafelglas                           864 Taler
für Wein- und Biergläser          300 Taler
                                           1164 Taler
Zu normalen Zeiten konnte die Fabrik bei einem Überschuß von 500 Talern den Meister zu einem wohl­habenden Manne machen.
Der Krieg ließ der Hütte nur selten ruhige Arbeitszeiten. So wird für 1646 berichtet, daß die Hüttenleute mit der notwendigsten Habe zweimal bis hinter die Weser flüchteten. 1647 zogen sie sich bis in den Solling zurück. Danach flüchteten sie mehrfach in den Schutz des Drosten von Mengersen in Schwalenberg. Wäh­renddem plünderten die Soldaten die Hütte aus, zerschlugen die Glasvorräte und die Tonhäfen, so daß der Meister jedesmal wieder von vorn anfangen mußte.
Als 1647 das schwedische Hauptquartier in Lügde aufgeschlagen war, ließ Heilemann sich von dort eine Schutzgarde stellen. Dafür mußte er das meiste Glas ohne Bezahlung nach Lügde bringen.
Nicht besser erging es ihm nach der Einnahme Höxters durch den kaiserlichen Feldmarschall Lamboy im selben Jahr. Soldaten des Generalwachtmeisters Sparr holten den Meister nach Höxter. Dort zwang man ihm eine schriftliche Salvaguarde auf, worauf, wie er selbst schrieb: „ich meine Völker habe müssen zusammen­kriegen und müssen arbeiten, ihm viel Glas gebracht und nichts vor bekommen".
Bis 1650 hatte Heilemann 1500 Taler zugesetzt. Die Gesellen waren ihm entlaufen, er fand niemanden mehr, der bei ihm arbeiten wollte. Da er seine Abgaben nicht zahlen konnte, pfändete ihm der Schwalen-berger Amtmann Müllinghaus seinen letzten Vorrat von 7000 Fensterscheiben. Man drohte sogar, die Hütte abzureißen und den Meister selber in Schuldarrest zu legen.
In seiner Not bat er den Grafen Bernhard um eine ehrenvolle Entlassung aus dem Kontrakt. Sie wurde am 18. Februar 1651 ausgesprochen.
Eine zweite Honedenhütte bestand vor 1709. Glasmeister Johannes Kunkel wandte sich 1711 an den Det­molder Grafen Friedrich Adolph mit der Bitte, den Sand bei der Harminiusburg zum Glasmachen graben und wegholen zu dürfen. Die Braker hatten ihm schon vordem die Nutzung der Sandkuhle zugestanden. Seit 1764 lief ein lOjähriger Vertrag des „Hanneeschen" Glasmeisters Becker. Die Bückeburger trugen sich 1769 mit der Absicht, in der Nähe der Honede noch eine dritte Hütte anzulegen, erklärten sich jedoch zum Verzicht bereit, falls Becker ihnen jährlich 100—150 Klafter Holz abnehmen würde. Die Schwalen-berger Beamten, Oberförster Kobicke und Amtmann Kapaun, hielten das Ganze für eine Erfindung Beckers. Kapaun schrieb dazu, es sei unglaubwürdig, daß zwischen zwei so naheliegenden Glashütten, die sich zuschreien könnten, noch eine dritte gebaut werden sollte, und zwar an einem Ort, wo man das Holz nach Steinheim und ans Salzwerk Pyrmont verkaufen könne. Er riet auch ab, die von Becker beantragte Vertragsverlängerung zu genehmigen. Die Kammer scheint jedoch eine andere Meinung gehabt zu haben, da die Glasfabrikation mit Unterbrechungen weiterhin bis 1818 betrieben wurde.
Der Meister wird auch das Bückeburger Holzkontingent abgenommen haben; der Forstbezirk „Beckerhau" (wo der Becker gehauen hat) liegt im Bereich des früheren Amtes Schieder, während der Hüttengrund zum Amt Schwalenberg gehörte.
Diese Glashütte war nach Schwalenberg eingepfarrt. Sie erscheint im dortigen Kirchenbuch als „Brakel-sieker Glashütte" oder als „Glashütte zur Honnede". Ein Verzeichnis der eingepfarrten Orte von 1764

Glashütten um Schieder
Eingezeichnet sind zwei alte Hütten am Steinbach und die Schiedersche Hütte oberhalb des
Braunen Camps. Ausschnitt aus der Karte des Amtes Schieder von Alberti a. d. J. 1744.
1 als Gevatter Hans Adam Kaufeld
Hans Henrich Laubach gestorben 1728 die Eheleute Jürgen Christoph Bute und Anna Maria Büngener von Belle
die Eheleute Andreas Pieper und Margreth Schepers
die Eheleute Johann Becker und Anna Cathrine Fleckenstein
5 die Eheleute Johann Tost Kaufeld und Anna Maria Brokmeier 1737 die Eheleute Johann Cord Tiemann und Ann. Marg.           Rauschenberg 1739 die Eheleute Johann Christian Kaufeld und Anne Marthe Becker
6 die Eheleute Johann Jürgen Null und Johanna Cathrina Diestelmeier
7 die Eheleute Johann Jürgen Lipphard und Anna Marg. Stenner
8 die Eheleute Friedrich Benner und Gret Liesabet Vösters aus Sivershausen aus dem Stift Hildesheim
1749 die Eheleute Johann Jobst Kessemeier und Elisabeth Jürgens
9 Cathrina Kaufeld geb. Gunckel gestorben, 77 Jahre
10 als Pate Friedrich Gunlach von Elbrinxen

Volkszählungen
Die bei Schieder aufgeführte Zählung von 1766 ergibt ein vollständiges Familienbild der Waldsiedlung. Die Meisterfamilie Becker bestand damals aus den beiden Meistern Matthias und Elias Becker (der Ver­wandtschaftsgrad zwischen beiden ist nicht angegeben), das Gesinde aus 6 Haushaltungen. Zu den vorhan­denen Namen Becker, Deppe, Kaufeld, Kessemeier, Pieper, Tiemann, Null und Bute kam bis 1776 kein neuer hinzu. Die vergrößerte Zahl an Haushaltungen (13) ergab sich aus Neugründungen von Haushalten durch Heirat. Die Gesamteinwohnerzahl betrug 1776 = 63.
Zwischen 1776 und 1786 ließ sich die Familie des Johann Dietrich Gundlach hier nieder. Die Zahl der Haushaltungen vermehrte sich dadurch auf 14, die Einwohnerzahl bestand 1786 aus 78 Personen. Ein Zusammenhang zwischen der Familie dieses Gundlach und der des Friedrich Gunlach von der Elbrinxer Hütte ließe sich vielleicht aus weiteren Kirchenbuchnachrichten nachweisen. Ganz ungewiß ist aber, ob beide vielleicht auf die 1591 erwähnten Brüder Gundelach zurückzuführen sind. Damals wurde in Schieder durch Simon VI. eine neue Hütte angelegt. Die Brüder Jobst und Konstantin Gundelach aus Hessen wurden mit dem Bau beauftragt.
Der Niedergang der Hütte
1818 wollte die Rentkammer in Detmold die Schiedersche Glashütte wegen Holzmangels eingehen lassen. Um sich über das Eigentum der Glasmeister am Grund und Boden und die sonst zu erwartenden Rechts­fragen zu orientieren, forderte sie vom Archivrat Clostermeier  ein Gutachten  über die  Entstehung  der
Hütte und die Bedingungen bei der Anlegung an. Clostermeiers Antwort war recht dürftig. Nur in den Forstrechnungen hatte er Angaben gefunden, nach denen von 1712—1720 an die Glasmeister Holz in „Wrugen" oder Klaftern verabfolgt worden war. Die Namen der Glasmeister waren mit Becker und Hense angegeben gewesen. Sonstige Nachrichten fehlten, da nach dem Antritt der Bückeburger für die Detmolder die Einnahmen aus den Schiederschen und Blomberger Forsten fortgefallen waren.
Hauszeichen des Glashüttenarbeiters Franz Anton Stenner als Stein am Hause Leßmann-Meier

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