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„Wir Casimir Graf und Edler Herr zur Lippe thun hiermit vor uns und unsere Nach­kommen zu wissen, daß, nachdem wir bei hiesiger Papiermühlen eine neue Schmiede machen lassen, worinnen ein tüchtiger Schmied angenommen werden soll, sich der Schmied Henrich Büngener aus Brake bei uns angegeben und darum untertänigst angehal­ten, haben wir seinem Suchen hiermit soweit in Gnaden deferiret, daß die neugebaute Schmiede obgedachten Schmiede Henrich Büngener nebst seiner künftigen Ehefrauen Annen Ilsabein Hoffmeisters auf meierstättische Weise eingetan werden soll, daß also niemand unsern Schmied, wann er sich mit den seinigen treulich und fleißig wird ver­halten, aus dem Hause setzen solle, auch wann ihnen Gott Erben wird bescheren und daß von solchen einer tüchtig und bequem befunden würde, welcher zu solcher Schmiede­arbeit dienlich, so soll diese unsere Schmiede ebenfalls auf meierstättische Weise hiermit verschrieben und zugesagt sein, wir thun aber mehrgemeldeten Schmied und seiner künf­tigen Ehefrauen die neugebaute Schmied so und dergestalt ein, daß er in vier Jahren von dito an gerechnet, von solchem Hause nichts geben, auch zu drei Scheffelsaat Landes und einen Garten auf dem Nonenkampe eben so lange Zeit ihm frei gelassen werden soll, nach verflossenen vier Jahren aber soll er jährlich von dem Garten gleich denen anderen anderthalb und von jedem Scheffelsaat Landes einen Thaler allemahl auf Michaelis an unser Haus Schieder entrichten, und anstatt 16 Diensttagen, so sein Nachbar Franz Hen­rich Scheibach von seinem Haus thun muß, soll dafür gute Aufsicht auf unsere Pferde haben, wann doch denen selben ein oder zwei Eisen abfallen würden, solches allemahl ohne Entgelt wieder aufzuschlagen und alle solche geringe Arbeit nimmer zu keiner Rechnung bringen; wegen der andern Arbeit, so er auf unserm Haus Schieder wird ver­richten, sollen ihm jährlich an Gelde sechs Thaler und an Korn sechs Scheffel Roggen und sechs Scheffel Gersten allemahl auf Michaelis von unserm Haus Schieder entrichtet werden, daneben soll ihm auch jährlich eine Kuh und zwei Schweine ohne Entgelt mit beweidet, auch ein Scheffel Leinsamen auf solche Weise mit gesäet werden. Urkundlich unserer eigenhändigen Unterschrift und nebengedruckten gräflichen Pitschaft. So geschehen auf unserm Haus Schieder den Tag Michaelis des tausend sechs hundert neun und neunzigsten Jahres."
Die Verpflichtung, alte abgefallene Eisen unentgeltlich wieder unterzuschlagen, hat den Büngeners hernach viel Kummer gemacht, weil die Konduktoren versuchten, daraus einen allgemein freien Hufbeschlag her­zuleiten. Amtmann Mücke soll dem 1771 geborenen Henrich Christoph Büngener einmal aus dem Fenster des Amtshauses zugerufen haben: „Büngener, aber nur die alten (Eisen)."
1781 wurde die Schmiede durch Blitzschlag eingeäschert und im selben Jahre wieder aufgebaut. Noch um 1930 befand sich in der Gartenmauer des Kolonats Nr. 7 der eingemauerte Sockelstein eines Alten-bekener Ofens mit der Inschrift „Ch. B. 1781" und den Schmiedezeichen Hammer, Zange und Hufeisen.
Sockelstein aus der alten Schmiede
Das Haus wurde 1781 von Christoph Büngener wieder aufgebaut, nachdem ein Blitz es
eingeäschert hatte.
Als 1818 vom Amte der Holzbedarf der Einwohner festgestellt werden sollte (es ging um die Aufhebung der Glashütte), vermerkte der Beamte bei Büngener, dieser müsse sein Brennholz zum Teil zum Verkohlen verbrauchen, da er in hiesiger Gegend auf andere Weise keine Holzkohle erhalten könne. Außerdem lasse er sich jährlich noch 2-3 Fuder Steinkohlen unter großen Kosten von Obernkirchen anfahren. Die jetzige Schmiede gegenüber dem Deutschen Haus erbaute Carl Friedrich Christoph Wilhelm Büngener 1901.Der letzte Schmiedemeister Wilhelm Heinrich Christoph Büngener wurde  1879 geboren. Er verheiratete sich mit der Tochter Anna des Mühlenbesitzers Beckmeier und starb 1939. Die Ehe blieb kinderlos.
Familie Hofgärtner Schmidt
Jürgen (auch Georg) Henrich Schmidt war zu seiner Zeit mit einem Gehalt von 60 Talern der höchst­bezahlte Bedienstete beim Haus Schieder. Der Kornschreiber verdiente 50 Taler. Im Kirchenbuch finden wir ihn als „Mr. Schmidt" (Monsieur Schmidt), ein Zeichen besonderer Hochachtung. 1707 wird eine Patin Maria Schmidt, Gärtnerin zu Detmold, erwähnt.
1704 schenkte Graf Rudolf dem Jürgen Henrich Schmidt einen Platz für Haus und Garten neben der Ziegelhütte. Das Haus muß zwischen 1704 und 1707 erbaut sein. Die einzige Belastung des Kolonates waren 16 Handdiensttage, die während der Ernte auf der Meierei abzuleisten waren.
Georg Henrich Schmidt starb 1755 zu Schieder. Sein Nachfolger wurde der Gärtner Johann Georg Grote aus Holzhausen bei Pyrmont, der 1739 die jüngste Tochter des Hofgärtners heiratete. Grote starb 1776. Die Stätte ging an Carl Friedrich Schomburg über, der bis 1780 Glasmeister auf der Elbrinxer Hütte war und dort seinen Vertrag gekündigt hatte, weil er nicht mehr bestehen konnte. Schomburg starb 1807. Seine Pflegetochter heiratete 1818 den Amtspedellen Holste, der schon 1825 starb. Drei Jahre später erwarb der Amtspedell Köster die Stätte, seit 1829 Nr. 8. Von seiner Witwe kaufte sie 1852 der aus Haustenbeck stammende August Kehne.
Der Familie der Oberförster Maertens
Im Kirchenbuch wird sie 1721 zum ersten Mal erwähnt. Forstmeister Riekehof vermutet in seiner Geschichte des Forstamts Schieder, daß die Familie 1719 nach Schieder gekommen ist. Geburtsort des ersten Forstmannes, Johann Christoph Maertens, war die Mühle zu Fütig bei Almena. Durch 5 Generationen stellte die Familie die leitenden Forstbeamten in Schieder. Ihr letzter Vertreter, Forstmeister Wilhelm August Maer­tens, wurde 1906 pensioniert. Da die Oberförsterei Maertens Privateigentum war, kaufte die Forstverwal­tung das Haus der Witwe Treviranus und richtete es 1907 als neue Oberförsterei ein.
Heinrich Ernst August Maertens (1795 bis 1860) hat als ausgebildeter Feldmesser die Vermessungen und Kartierungen der Bauerschaft Schieder u. a. bei der Vorbereitung der SalbuchaufStellung von 1829 durch­geführt. Einige seiner Zeichnungen sind in die Chronik aufgenommen.
Von 1719 bis 1727/28 wohnten die Maertens im Schloß. Der Ehemann war dort Hausverwalter, seine Frau Beschließerin. In einer Bittschrift an die Fürstin Johannette Wilhelmine (Vormundschaftliche Regie­rung 1734-1737), beklagte er sich darüber, daß man ihm sein Gehalt kürzen wolle. Wegen der Aufsicht auf das herrschaftliche Haus und die darin befindlichen „meubles" habe er sich zusätzlich eine Hausgehilfin halten müssen, seine Frau sei in den Gewölben krank geworden und müsse jetzt den Dienst quittieren. Auch die Schwiegertochter dieses ersten Maertens war späterhin Beschließerin und 1789 unter den Bediensteten, die von den Bückeburgern an die Detmolder übergeben wurden.
Maertens Haus wurde 1727/28 erbaut. Gleichzeitig erhielt die Familie eine Konzession zur Herstellung und zum Verkauf von Bier und Branntwein sowie für den Handel mit Fellen und anderen Waren. Die Falckmannschen Erben fühlten sich deswegen in ihrer Kruggerechtigkeit beeinträchtigt. Eine Eingabe ihres Vormundes, des Sekretärs von Rintelen zu Blomberg, blieb jedoch ohne Erfolg. Noch im Salbuch von 1829 war bei Maertens die Brau-, Brenn- und Kruggerechtigkeit eingetragen.
Der Grunderwerb der Familie begann 1727 mit etwa 2 Scheffelsaat für Haus und Garten. 1728 wurde ihr vom Acker auf Alt Schieder Pachtland in Größe von 15 Scheffelsaat überlassen. Im Laufe des Jahr­hunderts gelang es Maertens, nicht nur ganz Alt Schieder, sondern auch den Schweikamp, die Sunder-bruchswiese und 5 Scheffelsaat bei Glashütte zu erwerben. 1805 erhielten sie den Waldvogtskamp in Erb­pacht. Dieser hatte bis dahin zum Kruge gehört und trug seinen Namen nach dem Waldvogt Christoph Falckmann, dem Graf Rudolf 1701 einen „mit Dornen und Bäumen bewachsenen Plecken unter alten Schieder oben Christoffel Huesmanns Kampe an der Sehweinebecke" zuwies.
Insgesamt betrug Maertens Grundbesitz 1829 über 73 Scheffelsaat. Nach dem Kauf des Runtenberges (7 Scheffelsaat) bei Brakelsiek im Jahre 1839 und dem weiteren Erwerb von 15 Scheffelsaat Wiese aus dem Schlueschen Besitz 1848 besaß die Familie nächst Stammeyer den größten Hof in Schieder.Johann Christoph Maertens  - mit Johanna Florentine Wilhelmine Meier 1685-1754-1758Simon August Maertens - mit Catharina Elisabeth Kruse, Kohlstädt  1723-1797       1736-1823

Henrich Büngener 1699 mit Anne Ilsabee Hofmeisters aus Brake 1660-1740
1673-1714 mit Trine Agnete Boleken von der Lothe
Johann Bernd Büngener 1729 mit
Anna Magdalena Sacken aus Wöbbel
1701 - 1770
1699-1744
1745 mit Anna Cathrina Brandts
1706-1779

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