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1876 Vorsteher Erbmühlenbesitzer Heinrich Christoph Wilhelm Bunte, kopuliert in Horn/Lippe mit der Friederike Amalie Capelle am 19. 4. 1861. Die Mühlen hatte Bunte 1848 beim Verkauf des Schlueschen Besitzes erworben. 1875 ermöglichte Bunte eine weitere Besiedlung am „Neuen Wege". Er verkaufte den Einliegern Heinrich Hötger, Friedrich Hartmann, Ernst Schäfer und Wilhelm Eikmeier Mühlenland zur Errichtung von Neuwohnerstätten.
1877/1878 Vorsteher Christoph Conrad Carl Kuhle, Sohn des Einliegers Christoph Kuhle aus Höntrup, seit 1871 Eigentümer der Schelbachschen Stätte Nr. 6.
1878/1888 Vorsteher Ernst Schäfer, wahrscheinlich der Schäfer, der seit 1875 Eigen­tümer der von Zimmermeister Brand erbauten Stätte Nr. 42 war.
1888/1918 Erbmühlenbesitzer August Beckmeier, Bruder des Skidrioburgerbauers Wilhelm Beckmeier.
Siekholz, Glashütte und der Stammhof
Bei den Volkszählungen ist bereits darauf hingewiesen, daß Glashütte und Siekholz im ganzen 19. Jahr­hundert bei Eschenbruch mit erfaßt wurden. Andererseits hatte sich Siekholz seit der Gerichtsreform (1879) als selbständige Gemeinde gefühlt und sich auch im Amtsgemeinderat vertreten lassen. Die politi­schen Verhältnisse waren so ungeklärt, daß das Verwaltungsamt Blomberg deshalb 1901 zu einer besonderen Rückfrage beim Oberlandmesser Dierking veranlaßt wurde. Gendarm Koch brachte in Siekholz heraus, daß der Vorsteher Middecke zwar keine Akten in Besitz hatte, daß aber der Ort nach Aussage der ältesten Kolonen länger als 50 Jahre selbständige Gemeinde sei. Die Regierung brachte dazu vor, eine förmliche Erhebung der Dorf schaff Siekholz zu einer Bauerschaft habe nie stattgefunden.
1905 stellte man fest, bei jeder Volkszählung erhalte die Gemeinde Siekholz die Zähllisten vom Ver­waltungsamt, nachdem sie zuvor in Eschenbruch gewesen waren. Zudem trügen die Listen auch die Notie­rung: „Siekholz ist keine politische Gemeinde". Die Siekholzer stellten darauf einen Antrag auf Selbständigkeit, der aber 1906 von der Regierung abgelehnt wurde. 1908 sprach sich der Amtsgemeinderat des Amts Blomberg mit einem Beschluß gegen die Vereinigung der Ortschaften Siekholz und Glashütte zu einer politisch selbständigen Gemeinde aus. Noch 1919 erbrachte die Angelegenheit kein neues Ergebnis. Das Verwaltungsamt stellte nur fest, Siekholz mit nur 9 ha Grund­besitz und 176 Mark als Einheitssatz der Einkommensteuer sei zu klein. Ebenfalls stellte sich der Amts­gemeinderat damals gegen die Bildung einer neuen Bauerschaft. Erst als 1920 die Meierei Schieder nach der vorläufigen Gemeindeverfassung vom 28. März 1919 der Bauerschaft Schieder einverleibt wurde, kamen auch die Siekholzer zum Ziel. Ein Regierungsbeschluß vom 9. April 1921 legte die Bestandteile der neuen Gemeinde wie folgt fest: 1. Meierei Siekholz, 2. Ortsteil Siekholz, 3. Grundstücke des Stammhofs, 4. Oberförsterei und Försterei Siekholz.
Siekholz und der Amtsgemeinderat wünschten auch die Eingemeindung von Kamerun. Die Kameruner wehrten sich dagegen, weil sie dann ihre Sonderrechte verloren hätten. Sie durften in den Blomberger städti­schen Waldungen Leseholz und Laub holen, auch ihr Vieh an bestimmten Plätzen weiden lassen.
Aus der Siekholzer Gemeindewahl am 8. März 1922 gingen als Vertreter hervor:
F. Muß, Siekholz Nr. 22, Vorsteher, F. Weber, Siekholz, Beigeordneter, Hantsche, Siekholz, Schriftführer, C. Steinhage,
Siekholz Nr. 11, H. Steinhage, Siekholz Nr. 25, C. Middecke, Siekholz Nr. 10, E. Hagedorn, Siekholz Nr. 18. Die bisher zu Eschenbruch gehörigen Kolonate von Glashütte wurden am 9. April 1921 mit der Bauerschaft Schieder vereinigt.
Blick vom Kahlenberg auf Glashütte um 1930
Glashütten
Köhler und Gläser waren Waldleute. Die Köhler konnten überall ihre leichten Hütten aus Stangen und Moos aufbauen. Daneben entstand der Meiler als ein Berg aufgeschichteten Holzes, den sie mit Erde zu­deckten und anzündeten. Bei sparsamer Luftzufuhr verglühte darin das Holz zu Holzkohle. Eine Glashütte bestand aus festen Häusern mit Wohngebäuden, Ställen und den Fabrikationsgebäuden. In den Schmelzöfen verwandelte sich bei großer Hitze Sand mit einem Zusatz von Pottasche in die flüssige Glasmasse. Den Sand gruben die Hüttenleute in der Sandkuhle bei Glashütte, Pottasche gewannen sie aus Holz, und zwar aus den weniger wertvollen Braken.
Die Hütte auf Alt Schieder
Die Geschichte der Glashütten in Lippe überhaupt begann damit, daß Simon III. (1360—1410) 1399 einen Glasmacher in seinen Dienst nahm. Vor Hermann de Gogreve, Richter Simons und der Stadt Blomberg schwor Heinrich de Glasworte, daß er zeit seines Lebens in Lippe „wohnen und wesen" wolle. Dieses aus unserm Sprachschatz verschwundene „worte" taucht in zwei späteren Urkunden als „warte" und „wertin" auf. Es ist ein mittelhochdeutsches Wort und mit unserm „wirken" verwandt. Ein „schuochwürhte" war einmal ein Schuhmacher, der Glasworte also der Glasmacher.
Dieser erste Meister muß seine Hütte auf Alt Schieder betrieben haben. 1486 heißt es, daß bei dieser Glas­hütte die verfallene Kirche sei. Seine Sippe blieb noch längere Zeit in unserm Raum ansässig. Ein Meister Hans Glasewarte verzichtete 1487 zugunsten des Klosters Blqmberg auf seine Güter und Rechte in Schieder.
1463 war Kunz Beygher Gläsener von Scyder. Seine Nutzungsrechte an Wald und Weide reichten bis nach Buckenhusen, wo er 1472 mit dem Kirchherrn von Blomberg in Flurstreitigkeiten geriet. 1480 nahm Bernhard zur Lippe Meister Hofhentzen zu seinem Meier und Glaswertin an. Außer dem unumschränkten Gebrauch an Holz wurden ihm alle Äcker und Weiden zwischen der Emmer und dem Knick beim Schweibusch sowie die Fischerei auf der Emmer zwischen dem Stege bei Buckenhusen und dem Kolberg verschrieben. Ihm wurde gestattet, neues Land jenseits der Emmer bei dem Nigendorpe auf dem Siekfelde zu roden. Für die gesamte Nutzung zahlte Hofhentze jährlich 8 Mark Bielefelder Währung. Außerdem hatte er an das Lippische und Paderborner Haus zu Schwalenberg jährlich 8 Stiegen (160 Stück) guter Gläser zu liefern. Die Größe des landwirtschaftlichen Betriebes zeigt sich daran, daß dem Glasmeister 1470 bei einem Raubüberfall auf seine Hütte 3 Stiegen Schweine geraubt wurden.
1486 verkaufte Meister Hentze die Hütte dem Kloster für 600 Mark. Vielleicht war diese damals schon in der Nähe des Hasselbachs neu aufgebaut. In einem um 1530 geschriebenen Manuskript nennt der Mönch „den Olden hoff to schyre myt syner thobehorynge belegen by der Haselbecken". Daß es sich dabei um Flurstücke gehandelt haben könnte, ist später nirgendwo belegt.
Die Hütten in der Honede
Die erste dort nachweisbare Hütte wurde 1646 von dem Hüttenmeister Hans Philipp Heilemann von Heidelberg aufgebaut. Er besaß das Bürgerrecht von Bodenwerder und hatte vordem Kontrakte im Braunschweigischen und Hessischen gehabt. Eigentlich sollte schon damals bei Elbrinxen mit der Glas­fabrikation begonnen werden. Bei der Besichtigung hatte sich jedoch ergeben, daß die Herrschaft dabei nur Schaden leiden würde. Man rechnete allein die Schweinemast im Elbrinxer Forst zu mindestens 60 Talern. Da dem Glasmeister der gesamte Holzbestand zur Verfügung gestellt werden mußte, konnte auch dann Brennholz anderweitig nicht abgegeben werden, wenn die Hütte nicht arbeitete. Dagegen lag der Wald in der Hoheneckesgrund (Honede) und am unteren Harzberg von allen Orten so weit entfernt, daß dort die Brakelsieker ihre Hude nicht nutzen konnten, noch sonst Holz abzufahren war. 1000 und mehr Bäume verfaulten einfach.
Den Vertrag über eine Hütte mit ungefähr 12 Arbeitskräften unterzeichneten am Mittfastentage 1646 lippischerseits der gräfliche Vormund Graf von Leiningen, für Paderborn Martin Streicher. Die Gesamt­anlage mit Wohnhäusern, Glasöfen und Pferdeställen kostete Heilemann 650 Taler, die er durch Anleihen bei Kaufleuten aus Bremen, Hameln und Bodenwerder aufbrachte.
Nachdem die Arbeit am 14. Juli aufgenommen war, fiel der erste Glasofen schon nach 11 Wochen ein. Infolge der Kriegswirren mußten bis 1650 sechs neue Öfen errichtet werden. Erfolgte nämlich dann ein Überfall, wenn die Öfen mit Schmelzfluß gefüllt waren, blieb nach tagelanger Abwesenheit nichts übrig, als den Ofen abzubrechen. Während in normalen Zeiten jährlich 30 Wochen gearbeitet wurde, kam man jetzt in 5 Jahren etwa nur auf 126 Wochen. Sämtliche Vorausberechnungen wurden über den Haufen geworfen. Geschätzte Ausgaben:

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