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Im Jahre 1715 schlossen der Glasermeister Fritz Henze aus der Glashütte Nassesand im Teutoburger Wald und der Glasermeister Elias Becker aus der Honede mit dem Landesherrn Graf Friedrich Adolf einen Vertrag zur Abnahme von mindestens 430 Klafter Holz (2.200 rm) zur Glasherstellung und erhielten die Genehmigung zur Anlage einer Glashütte auf dem Platz der jetzigen Oberhütte zwischen dem Klingenbach und der Luergrund. Die Glasöfen, Wohnhäuser und Schuppen wurden ab 1715 von Einwanderern aus Nordhessen, der Heimat auch der beiden Glasermeister, errichtet.
Es ist die Geburtsstunde des Dorfes Glashütte.
Ab 1718 werden im Kirchenbuch zu Blomberg Eintragungen über Hüttenleute mit fremden Vornamen wie Elias, Matthäus, Christof oder Adrian erwähnt. Es erschienen die Namen Null, Hentzen, Meister Elias Becker, Adam Kaufeld, Christof Bute, Friedrich Benner, Jobst Kessemeier, Friedrich Gundlach. Ihre Herkunft wurde z.B. bei Friedrich Benner mit Lauterbach, bei Hans Gundlach, gestorben 1726, mit Obcrkaufungen im Hessischen angegeben. Alles Namen von Glashüttern, deren Nachkommen auch heute nach fast 300 Jahren hier wohnen und die Namen der ersten Glasbläser weiter vererben.
3n Bezug auf Eheschließungen bestand noch Zunftzwang und die Jugend mußte ihre Bräute aus anderen Glashütten wie Kohlstädt, Nassesand oder Hessen holen. Erst später lockerte sich der Zwang und die jungen Männer heiraten zunehmend auch lippische Mädchen. Im Jahre 1766 bestand die Waldsiedlung aus der Meisterfamilie Becker und 6 Haushaltungen mit Namen Becker, Deppe, Kaufeld, Kessemeier, Benner, Null und Bute. 10 Jahre später waren es schon 13 Haushalte mit 63 Einwohnern. Zwischen 1766 und 1786 ließ sich die Glasermeisterfamilie Gundlach, Herkunft ebenfalls aus Hessen, mit Anhang nieder, so daß 1786 Glashütte 75 Einwohner hatte.

Die Glashütten waren bisher die besten Holzabnehmer in den unweg­samen Tälern gewesen. Sie brauchten das Holz zur Beheizung der Glasschmelzöfen und die Asche aus den Zweigen und Ästen als Pottasche zur Glaserstellung. Bis 1784 wurde in Glashütte nur grünes Glas für Flaschen und Gläser hergestellt. Zu den Kunden gehörten die Meiereien Schieder, Siekhof, Blomberg, der furstl. Hof in Schieder und Detmold^ die Brunnenverwaltung in Bad Pyrmont sowie Kaufleute aus Hannover, Bremen und Stadthagen. Nach Bremen ging die Fracht auf dem Wasserwege über die Emmer und die Weser. 1784 erteilte die Rentkammer auch die Erlaubnis zur Herstellung von Fensterglas. Der Sand für diese Fabrikation wurde aus Dörentrup bei Lemgo geholt, weil der Sand aus der heimischen Sandkuhle an der Herlingsburg keine Herstellung von blasenfreiem Glas garantierte.
#o war die schiedersche Glashüttenach Schließung der Hütte Nas­sesand die einzige Bezugsquelle für lippisches Glas. Die Blütezeit dieser Glashütte fiel in die Zeit der Wende zum 19. Jahrhundert.
Surch höheren Brennholzbedarf in der Bevölkerung, bei 4er Branntweinbrennerei und dem gestiegenen Verbrauch bei der Glas­herstellung trat erstmals Holzmangel im waidreichen Emmertal auf. Die Forstverwaltung nahm es nun auch genauer mit der Ein­schlagskontrolle und die Glaser mußten die Aufsicht obendrein mit einem Mariengroschen pro Klafter bezahlen. So hieß es noch 1791 im Hüttenkontrakt, es müssen jährlieh mindestens 430 Klafter ab­genommen werden, 1797 waren es nur noch 300 Klafter und 1815 wurde die Menge auf 150 Klafter beschränkt. 1791 kostete der Klafter 30 Groschen und 1815 bereits 3 Taler (=108 Groschen).
1814 kam erstmals eine Waldaufsicht nach Glashütte durch An-siedlung des Holzknechtes Anton Limberg auf dem Platz der ehe­maligen Forsthausscheune (jetzt Lorenz). In einer Zeichnung von Oberförster Märtens aus dem Jahre 1825 ist der Platz des ehemaligen Forsthauses als Bauplatz für eine Waldschützwohnung einge­zeichnet.