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Frühgeschichte
Sagen und Theorien
Nebelbilder steigen dämmernd aus der Vorzeit dunkeln Tagen. Dreizehnlinden I. 13
Um Christi Geburt hatten die germanischen Cherusker sich hier im Raum Weser/Elbe angesiedelt. Sie waren beteiligt, als im Jahre 9 n. Chr. 3 römische Legionen unter Varus im Teutoburger Walde vernichtet wurden.
Da der römische Geschichtsschreiber es unterlassen hat, die genaue Lage des „Saltus Teutoburgiensis" anzu­geben, ist die Suche nach dem Schlachtort immer noch nicht beendet. Zwar kennt heute jedes Kind den Teuto­burger Wald mit der Grotenburg und dem Hermannsdenkmal, aber dieser Gebirgszug hieß bis ins 17. Jahr­hundert Osning. Der Paderborner Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg taufte ihn in einem 1669 erschie­nenen Geschichtswerk um, seitdem ist der Name Teutoburger Wald gebräuchlich geworden. Sagen und geschichtliche Theorien rankten sich um örtlichkeiten, die irgendwie auf Spuren der Römer hinzuweisen schienen.
Die Herlingsburg hatte es den Menschen besonders angetan. Von der Phantasie beflügelt, ließen sie Bilder aus einer großartigen Vergangenheit aufsteigen. Der Paderborner Geschichtsschreiber Schaten brachte es so weit, daß er einen Bericht über die Anwesenheit Karls des Großen erdachte und darin eine Besichtigung der Herlingsburg einflocht. Schaten schrieb wörtlich: „Es wurde ihm (dem Kaiser) auch in der Nähe der Ambra, heute Emmer genannt, auf einem aufragenden Berge eine andere sächsische Befestigung gezeigt, die Hermesburg, welche als Burg des Cheruskerfürsten und Varusbesiegers Arminius überliefert wird. Wenn man die Trümmer, die zerstörten Wallanlagen und in der nächsten Umgebung des Berges die Stadtanlagen betrachtet, so erstrecken sich dort auf beiden Seiten die Berghöhen, und die Ambra schlängelt sich durch Täler und ebene Ackerflächen."
Bei Levin von Donop muß man zweifeln, ob er sich die Herlingsburg je angesehen hat. Obwohl er wahr­scheinlich nur Gehörtes niederschrieb, kann man ihn insofern als Zeugen gelten lassen, als er die Auffas­sung über den Charakter der Burg am Ende des 18. Jahrhunderts wiedergibt. Es heißt bei ihm im Kapitel
De Schanzen (Die Schanze)
Hölzermann, Die Siekholzer Schanzen
über die Berge: „Man sieht auf der Arminiusburg noch die Reste eines befestigt gewesenen Schlosses, wel­ches Graf Hermann zu Schwalenberg i. J. 1187 erbaut oder vielleicht nur erneuert hat. Viele behaupten, daß Arminius ... hier seine Residenz gehabt hat."
Die Siekholzer Schanzen
Über diese Anlage erschien erstmals eine Beschreibung in dem 1868 herausgegebenen Buch des Nordhauser Arztes Riecke. Dieser behauptete darin, es handele sich hier um eine römische Feldschanze. Hölzermann übernahm Rieckes Meinung und baute folgende abenteuerliche Theorie auf: Zur Zeit des Varus war Alt Schieder ein germanischer Wohnsitz mit einer kleinen römischen Besatzung in der Vorburg. Eines Tages fielen die auf dem Haupthof versammelten Germanen über die Römer her und brachten sie um. Auf dem Rachefeldzug des römischen Feldherrn Germanikus (14-16 n. Chr.) stieß eine Vorausabteilung aus der Gegend um Hörn bis ins Emmertal vor, um das Schicksal der Kohorten auf Alt Schieder zu erkun­den. Bei anbrechender Dunkelheit verschanzten sich die Römer in der Nähe des Siekholzes, zogen aber am folgenden Morgen ergebnislos wieder ab.
Noch heute werden wir an diese Hölzermannsche Geschichte erinnert, wenn wir auf den Meßtischblättern bei Alt Schieder und den Schanzen die Bezeichnung „Römerlager" finden.
Was es übrigens mit den Schanzen wirklich auf sich hat, vermag niemand zu sagen. Schuchhardt hat 1899 dort gegraben und sie als fränkische „curtis" identifiziert. Diese Deutung ist inzwischen wieder in Zweifel gestellt. Die innerhalb der Wälle 1948 von Nebelsiek aufgefundenen vorgeschichtlichen Scherben weisen auf eine Benutzung der Anlage lange vor der Zeit Karls des Großen hin.

Die Rodenstatt
Nach soviel Unsicherheit und frühgeschichtlichen Vermutungen können Wallanlagen angeführt werden, die zur Zeit der römischen Eroberungskriege auf heimischem Boden entstanden sind. Es handelt sich um ger­manische Volks- oder Fliehburgen, in die die Menschen mit Vieh und Wagen flüchteten, wenn der Feind heranrückte.
Als mächtiger Ringwall liegt die Rodenstatt oberhalb des Dorfes Brakelsiek am Rande des Mörths. Leider ist die Umwallung nicht mehr in ihrer ursprünglichen Höhe vorhanden. Da sie zum großen Teil aus Steinen bestand, haben die Bewohner der benachbarten Dörfer sie in früheren Jahrhunderten als Steinkuhle benutzt. Nebelsieks Grabungen von 1949 waren erste Tastversuche. Er selber gibt an, daß zur sicheren Beurteilung des Ringwalls genauere Forschungen durchgeführt werden müßten.


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