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Rechts die beiden vom Amtspedellen Köster erbauten Häuser

Die Freigabe des Trockenen Angers zwischen 1826 und 1863 muß als besondere Bevorzugung Schieders gewertet werden.
"im Amt (Schieder) sind nach dem Jahre 1829 keine Kotten erbaut. Zwar haben die Einliger Hahn zu Wellentrup, Konrad Müther zu Billerbeck und Karl Sigges zu Tintrup kleine Wohngebäude aufgeführt, haben aber alle kein Eigentumsrecht am Grund und müssen ihre Häuser wieder abreißen, wenn es verlangt wird... Hahn konnte vor etwa 17 Jahren keine Mietwohnung finden ... baute in der Dewichskuhle 1 / 4 Std. vor Wellentrup eine Hütte ähnlich einem nordamerikanischen Blockhause. Sie ist im Laufe der Zeit verbessert, hat jetzt sogar einen Schornstein. Die Kuhle ist Gemein­heitsplatz, für die Erlaubnis der Gemeinde bezahlt er eine Abgabe zur Dorfkasse... Müther in Billerbeck wurde vor etwa 14 Jahren aus seiner Mietwohnung exmittiert, niemand wollte ihn aufnehmen, wohnte 1/2 Jahr mit seiner zahlreichen Familie in einer aus Baumstämmen und Schilf erstellten Hütte. Kolon Meier Nr. 5 aus Billerbeck erbarmte sich und stellte ihm einen kleinen Platz zur Verfügung. Mildtätige Biller­becker schafften das Baumaterial an. Er hat nun seit 13 Jahren ein eigenes Haus, muß es aber, falls Meier es verlangt, wieder abreißen."

Menschen ohne Ackerland
„Ist mein Rock audi kahl, meine Kost auch schmal, unser Anredit bleibt sich gleich! Und was ich habe, dank ich Gott, Ihr Herren und nicht Euch!" Freiligrath, Lied des Landproletariers
Grundbesitz 1829
Mit zunehmender Bevölkerungszahl und dem relativ noch stärkeren Wachstum der Zahl der Einlieger ergab sich ein neues Problem, das allerdings so lange nicht sichtbar wurde, wie die Menschen in die Fremde wandern und dort Arbeit finden konnten.
Nach der Anlage über den Grundbesitz in Schieder 1829 besaßen von 28 Kolonen 5 weniger als 1 Scheffel-saat Land (1 Scheffelsaat =  8 Metzen). Die Aufstellung enthält aber die 14 Einliegerfamilien überhaupt nicht, die über gar kein Ackerland verfügten. Unter den Familien, die 1848/49 Gesuche um Pachtland ein­gaben, befanden sich 15 Einlieger. 1851 waren unter 59 Bewerbern 33 Einliegerfamilien. Anlage Grundbesitz 1829:

Hungerjahre und Pachtlandausweisungen
1843 wollte die Rentkammer das Kleinpachtgeld pro Scheffelsaat auf 3 Taler erhöhen. Amtmann Mücke riet in seiner Stellungnahme davon ab. Als Begründung gab er an: Spinnerei und Weberei sind im Laufe der letzten Jahre zurückgegangen. Dieser Haupterwerb der ärmeren Klassen ist fast ganz zum Erliegen gekommen. Der größte Teil der Holland- und Frieslandgänger hat in diesem Jahre wegen der Küstenüberschwemmung keine Arbeit gefunden und ist ohne Verdienst zurück­gekehrt. Die steigenden Fruchtpreise im Vorjahre und in diesem Jahre haben das Brot so verteuert, daß der Erwerb nicht Schritt hält.


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