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Die Ausdehnung des kleinen Dorfes erfolgte aber erst in den Nach­kriegsjahren durch die Freigabe von Bauland der Forstverwaltung durch den Landesverband Lippe und durch den Zuzug von Vertrie­benen aus Schlesien, Pommern und Ostpreußen Im Jahre 1950 hatte Glashütte 264 Einwohner und es begann eine rege Bautätigkeit. Auf dem Forstland am Siedlungsweg wurden von der Baugesellschaft "Rote Erde" fünf Doppelhäuser erstellt und an die Flüchtlinge abge­geben. Am Waldweg entstanden die Eigenheime der Familien Wiehe­rnder und Wagner, sowie an der Bergstraße und an der Brunnen­straße sieben schmucke Eigenheime und am Braunenkampsweg die Eigenheime Ridderbusch, Große-Brauckmann und Deppenmeier. Die Lürgrund, jetzt Grundweg, wurde behaut mit den Häusern Schröder-Tiemann, Meier, Keller, Sulzbacher (jetzt Klare)^und Brand.
Sie Entwicklung von der Waldsiedlung zum heutigen staatl. aner­kannten Kneippkurort entstand durch den Fremdenverkehr. Als in Schieder 1920 der Pensionsinhaber Wilhelm Lau den Verkehrsverein gründete* war es in Glashütte Frau Auguste Lessmann-Meier, die in ihrem Haus an der Bergstraße die ersten Gäste beherbergte.
Schnell erkannten die Gäste die Schönheit dieses vom Wald umge­benen Südtales mit seiner Ruhe und Abgeschiedenheit. Die Gäste kamen mit der Eisenbahn nach Schieder und legten den 3 km langen Weg nach Glashütte zu Fuß zurück. Das Gepäck wurde mit dem Handwagen nachgeholt. Eine Werbung wurde durch vorbildliche Betreuung und Verpflegung ersetzt und Frau Meier hatte schnell eine immer wiederkehrende Schar von Stammgästen. Gastwirt Null eröffnete nach An- und Umbau seines Hauses 1928 die Pension Waldfrieden. 1933 eröffnete im Unterdorf die Pension Kunterding, 1935 die Pension Klare und 1939 nach An- und Umbau die Pension Herlingsburg.
Dieses große Bettenangebot kam während des 2. Weltkrieges so manchem Bombenflüchtling aus dem Ruhrgebiet, aus Hannover und aus Bremen zu Gute. Sie konnten sich hier von den Schrecken der Bombennächte erholen.
Das Dorf überstand den Krieg und die Besetzung im April 1945 durch die Alliierten, bis auf einige Granateinschläge in den Fichtenhorst oberhalb der Scheune Null, ohne großen Schaden. Die Einweisung der Vertriebenen und Flüchtlinge aus dem deutschen Osten in die freien Fremdenzimmer war eine Notwendigkeit und Selbstverständlichkeit.
Nach der Währungsreform normalisierte sich diese Unterbringung, die vorhandenen Pensionen wurden frei und erlebten einen sich ständig verstärkenden Zuspruch. Da die Pensionen die Nachfrage nach Urlaubsquartieren nicht allein erfüllen konnten, wurden in fast allen Privathäusern Fremdenzimmer eingerichtet. Sie wurden von den Pensionen belegt und später auch mit Morgenkaffee in eigener Regie angeboten. 1950 hatte Glashütte bereits 270 Einwohner, aber 1959 ein Bettenangebot von 191 in 15 Häusern einschl. Pensionen.
Zur Entwicklung und Förderung des Fremdenverkehrs in Glashütte hat die Gemeinde Schieder in den 50er und 60er Jahren viel beige­tragen und erhebliche Mittel bereitgestellt, zwecks Schaffung aller Voraussetzungen für den wirtschaftlich so bedeutenden Aufschwung. Es wurden das Verkehrsbüro mit dem Brunnenhaus an der Bergstraße erbaut, mit Grünanlagen versehen und im Anschluß der Waldpark angelegt, Park- und Spielplätze und ein Wassertretbecken geschaffen und Ruhebänke im Dorf und an den Waldwegen aufgestellt. 1969 erfolgte der Neubau und Ausbau der Bergstraße mit Bürgersteig. In der Brunnenhalle wird den Gästen der Nessenberger Brunnen kredenzt, eine erdig-sulfatische Kochsalzlösung mit Jodgehalt. An Sonntagen werden die Gäste am Brunnenhaus mit Kurkonzert erfreut, gleichzeitig bietet es Raum zur Unterhaltung. So waren alle Voraussetzungen geschaffen, um auch Glashütte zu einem bevorzugten Fremdenverkehrsort zu entwickeln. Der damit verbundene wirtschaftliche Aufschwung blieb nicht aus und wird noch heute an den Lehrer Pankoke, der täglich mit dem Fahrrad aus Blomberg anradelte und den Lehrer Willi Laugstien, der bis zur Aufgabe der Schule im Jahre 1961 im Lehrerhaus wohnte und hier allein unterrichtete. Mit einem Gedicht der ältesten Bürgerin und letzte Nachkomme der Glasermeisterfamilie Gundlach, Frau Emilie Sigges geb. Gundlach (1880-1982) wünsche ich dem Dorf, seinen Bürgern und der Landschaft eine glückliche Zukunft.