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Der Noltehof 1859 mit dem Leimstrang
Die Verschuldung des Noltehofes muß dem letzten Bauern zur Last gelegt werden. Nach einem Auszug aus dem Hypothekenbuch des Amts Schieder von 1854 waren die vielen Hypotheken erst seit 1840 auf­genommen worden. Damals bestanden im Umkreis noch keine Darlehenskassen, man muß sich wundern, wo überall es Geld zu leihen gab. Im Verzeichnis der Gläubiger erscheinen unter anderen die minderjährige Sophie Mönch aus Belle, Konduktor Treviranus, Gutsbesitzer Noltemeyer aus Fischbeck, Geometer Steneberg aus Blomberg, Küster Sölter aus Wöbbel, die Firma Heinemann, Heimann & Isaack Heimann in Lügde, Feist Michaelis zu Schwalenberg und Kaufmann Jakob Arensberg zu Alverdissen. Von Georg Oeynhausen wurde gesagt, er habe zwar keine Schulden gemacht, aber auch keine bezahlt, Hansmeyer pflegte nur das letzte zu tun. Bei der Liquidation erschienen eine Menge unbezahlter Rech­nungen von Handwerkern, Müllern, Schlachtern, Wirten und Handelsleuten aus Schieder, Wöbbel, Blom­berg, Steinheim und Schwalenberg. Der Handelsmann Levi Goldberg aus Wöbbel, Bachrach und Moses Abt aus Schwalenberg und Moses Lipper aus Blomberg stellten sich sämtlich beim Ausverkauf des Noltehofs ein.
Seit 1935 sind der Hofraum des Noltehofes ganz und die früheren Noltehoffelder zum Teil wieder aus der Meierei ausgegliedert, da damals 2 Siedler als Eigentümer auf den Hof zogen.
Der in Hofdonop geborene Heinrich Fritzemeier kam aus Evenhausen, wo er bis dahin einen der Hoff­manns Stärkefabrik gehörigen Hof verwaltet hatte. Er erwarb das Herrenhaus und 63 Morgen Land. Für den zweiten Siedler Julius Niederwöhrmeier aus Hagendonop wurde der ehemalige Schafstall zum Wohnhaus  umgebaut   und  eine  neue  Scheune   errichtet.   Zu  diesem  zweiten  Hof  gehören   70  Morgen Länderei.

Der Stammhof
1630 bezeugte der 50jährige Heinrich Schlepper aus Hiddenhausen, des Stammeyers Hof sei anfangs, um 1560, noch eine geringe Hütte gewesen. Als aber der Klingenmeyer von den Höfen abgetrieben worden sei, habe man dem Stammeyer von den Schiederschen Ländern den Rowenkamp und das Düsterbrok am Siekholze zugewiesen. Danach müsse er wöchentlich mit Wagen und Pflug dienen.
Ein anderer Zeuge, der 67jährige Hans Hünkemeyer, sagte aus, des Stammeyers Hof sei ursprünglich eine Holzförsterhütte gewesen. Nach und nach habe der Stammeyer soviel gerodet, daß nun ein Hof daraus geworden sei. Er, der Zeuge, wüßte noch, daß die Stämme da gestanden hätten. Demnach haben die Herren von Stemmen fast ihren gesamten Grundbesitz verkauft und ihrem Meyer
kaum mehr als den Namen hinterlassen. Die ersten Stammeyers waren auch Forstleute. Zwischen 1560 und 1590 erstreckte sich ihr Revier über den Hainberg und die Hiddenser Waldung. Wahrscheinlich hat auch Ludolph  Stammeyer um 1646  noch im Forstdienst gestanden. Zu der Zeit entlöhnte der Kornschreiber die Dienstleute mit Naturalien, Ludolph Stammeyer erhielt damals 11 Scheffel Rauhfutter als Bezahlung. 1611 heißt es vom Stammeyer: „Ist dem Noltemeyer nicht gleich, auch etwas verschuldet." Damals zählte er noch zu den Vollspännern, 1721 zu den Halbspännern (117 Scheffelsaat). 1829 bezeichnete man ihn als kleinen Halbmeier (178 Scheffelsaat).
Die Familiengeschichte des Stammhofes ist wie die des Noltehofes gekennzeichnet durch die vielen Einheiraten, wobei die Männer ihren vorherigen Namen aufgaben. 1602 heiratete Friedrich Schlepper von Hiddenhausen auf den Hof. Die Schleppers waren Paderbornisch und leibeigen.
1669 hielt des Stammeyers Tochter Hochzeit mit dem Knecht von Dielinghausen. Daß es sich um einen Jost Dinglinghausen gehandelt hat, erfahren wir erst nach seinem Tode. Am 4. Februar 1684 verehelichte sich Johann Caspar Nolte aus Schönhagen mit „sehl. Jost Dinglinghausen gewesenen Stammeyers Witwe Anna Otilie aufm Stammhofe". Der neue Bauer wird 1685 Johann Caspar Nolting jetziger Stammeyer genannt. Er starb 1734, war also der „Caspar Stammeyer vorm Hainberge bey Schieder", der im Sal-buch von 1721 erscheint. Als Leibeigener der Landesherrschaft gab er den sogenannten Sterbfall. Beim Tode mußte ein Teil der Hinterlassenschaft dem Landesherrn abgeliefert werden. Der Hof selber wird im Salbuch als „meierstättisch von gn. Landesherrschaft" mit der Verpflichtung zum Weinkauf geführt. Caspars Sohn Jost Hermann heiratete 1706 die Trine Lisabeth Kicks aus der Kixmühle. 1721 waren die Brautschatzgelder in Höhe von 50 Talern noch nicht erlegt.
Eine Tochter Amalia Sophia Wilhelmina heiratete den Johann Wilhelm Schmidt aus Wöbbel. Beider Name steht im Torbogen der 1727 erbauten Leibzucht.
Leibzucht auf dem Stammhof
             1727 erbaut
Das Wohnhaus wurde 1860 von Zimmermeister Schwarz unter Christoph Stammeyer und dessen Ehefrau Luise Platenau aus Istrup errichtet. Der Stammhof ist seit alten Zeiten nach Blomberg eingepfarrt gewesen, somit ist das Blomberger Kirchen­buch (Beginn 1660) bis zur Einführung der Ziviltrauung (1882) die Hauptquelle seiner Familiengeschichte.

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